In diesem Artikel werde ich zeigen, dass man ohne viel Aufwand gärtnern kann. Gärtnern ohne umzugraben macht Spaß und ermöglicht es jedem einen Teil seiner Nahrung selber anzubauen.

Gesundes Bodenleben wichtig für gesunde Nahrung

Es spricht sich immer mehr herum, wie wichtig gesundes Bodenleben für eine gesunde Nahrung ist. Nur wenn es eine große gedeihende Artenvielfalt im Boden gibt, können auch die Pflanzen, die darauf wachsen, alle Nährstoffe enthalten, die wir für eine gesunde Ernährung brauchen.  Leider ist es immer noch schwierig an solcher Art gesunde Lebensmittel zu kommen. Selbst im Bioanbau für die Bodenlebewesen oft noch einen Schattendasein. Auch da wird umgegraben, was das Zuhause von vielen Lebewesen zerstört. Oder der Boden ist häufig unbedeckt, was Bodenleben verhungern lässt oder auch vertrocknen – je nach Jahreszeit.

Eine einfache Möglichkeit ist daher, selber Gemüse anzubauen, wenn auch erst mal in kleinem Rahmen. Oft schreckt die Arbeit zurück: Man muss umgraben und hat ja auch eigentlich gar keine Ahnung von Gemüseanbau. Das sollte einen aber nicht abhalten. Hier zeige ich, wie man sich ganz leicht und ohne viel Arbeit ein Beet anlegen kann.

Schritt für Schritt zum einen Gemüsegarten

Gärtnern ohne Umgraben ist wirklich einfach und vor allem auch ganz im Sinne der Bodenorganismen. Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung:

Schritt 1: Ort suchen

Zunächst gilt es eine Stelle zu finden, die als zukünftiger Garten dienen soll.

Hier soll ein Gemüsebeet entstehen.

Schritt 2: Bodenorganismen füttern

Bisher werden die Bodenorganismen in diesem Beispiel von den im Boden wachsenden Pflanzen versorgt. Bis unsere Gemüsepflanzen wachsen und die Arbeit übernehmen können, dauert es noch eine Weile. Daher wollen wir die Bodenlebewesen bis dahin gut versorgen. Auf dem Stück Erde wird also der Bioabfall verteilt. Hier sehen wir alles aus unserem Komposteimer und Kaffeepads.

Nahrung für die Bodenorganismen

Schritt 3: Mit feuchter Pappe abdecken

Im nächsten Schritt wird die Fläche, die zum Beet werden soll, mit einer feuchten Pappe abgedeckt. Auch Pappe ist organisches Material und kann den Bodenorganismen als Nahrung dienen. Sie fühlen sich sehr wohl darunter.

Mit Pappe den Boden bedecken

Die Pappe hilft uns auch, dass nichts durchwächst. Dann haben wir später auch keine Arbeit mit „Unkraut“. Die Pflanzen, die unter der Pappe verrotten dienen auch den Bodenorganismen als Nahrung.

Schritt 4: Beetform gestalten

In diesem Beispiel soll es ein sogenanntes Schlüssellochbeet werden. Es wird ein Zugang mit etwas Stroh abgedeckt. Das ist der Bereich, der später betreten wird. Auf alle andere Fläche wird möglichst nie mehr ein Fuß gesetzt. Auch das gilt dem Schutz der Bodenorganismen. Das Beet wird also so gestaltet, dass man alles erreichen kann ohne aufs Beet treten zu müssen.

Stroh als Wegbedeckung

Es gibt natürlich ganz viele Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann das Beet mit Holz einfassen. Man kann es rund machen oder eckig. Der Fantasie und den persönlichen Vorlieben sind keine Grenzen gesetzt.

Schritt 5: Heu als Abdeckung

In diesem Schritt wird die Pappe dick mit Heu abgedeckt. Das kann vergammeltes Heu sein, was man bei einem Bauern holt, das kann aber auch Futterheu aus dem Tiernahrungsgeschäft sein, wenn man keinen Landwirt in der Nähe hat. Die Bedeckung sollte gut 10 bis 20 cm dick sein.

Das Heubeet ist fertig zur Bepflanzung

In diesem Beispiel habe ich schön trockene Silage aus einem offenen Ballen verwendet. Das geht auch, wenn sie etwas ausgedünstet hat. Wir hatten nämlich gerade keinen Heuballen offen. Nun ist das Beet fertig zum Bepflanzen.

Schritt 6: Beet bepflanzen

Und schon ist das Beet fertig und kann bepflanzt werden. In ein Heubeet kann man nur Pflänzchen setzen und nichts aussähen. Das macht aber nichts. Pflänzchen kann man im Gartenhandel kaufen oder sich selber ziehen. Auch Kartoffeln lassen sich sehr schön im Heubeet setzen. In unserem Beispiel habe ich Tagetes, grüne und rote Kohlrabi und Salat gewählt. Auch eine Wassermelone kommt ins Heubeet. Sollte es nochmal kalt werden, muss ich diese jedoch schützen.

Der Vorteil dieses Jahr ist, dass  es noch sehr früh ist. Zu früh für die Schnecken. Unsere Pflänzchen bekommen also einen guten Wachstumsvorsprung.

Das Heubeet ist fertig.

Zum Bepflanzen nehme ich mir jeweils eine Handvoll Pflanzerde, schiebe ein Loch ins Heu bis auf die feuchte Pappe und gebe die Erde hinein. Dann kann ich das Pflänzchen ins Lock setzen. Die Wurzeln können später ohne Probleme die Feuchte Pappe durchwachsen.

Dann wird nur noch angegossen und fertig ist das Beet. Jetzt kann man dem Gemüse beim Wachstum zusehen. Im nächsten Jahr wird an dieser Stelle ein schön lockerer Gartenboden sein.