Mit dem seltsamen Ausdruck „Warum die Tomate eine 7 sein sollte“ wollen wir eine kleine 3teilige Serie einleiten, in der wir zeigen wollen, wie man die Qualität der Nahrung testen kann. 

Lebendige Nahrung

Zuerst einmal geht es natürlich um „lebendige“ Nahrung. Was bedeutet das? Die Nahrung sollte so frisch und natürlich wie möglich sein. Das Obst und Gemüse sollte also unverarbeitet sein. Je näher man mit dem Verbrauch der eigentlichen Ernte kommt, desto besser ist das natürlich. Warum wir dann im wahrsten Sinne des Wortes von „lebendiger Nahrung“ sprechen können, werden wir uns in Teil 3 dieser kleinen Serie genauer anschauen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Da die meisten darauf angewiesen sind, sich die Lebensmittel einzukaufen, muss man sich bei der Auswahl entscheiden und dann dem Angebot vertrauen. Bei der Flut an Labels – von den unterschiedlichen Bio-Marken zu Regionalmarken – ist das oft gar nicht so einfach. Selbst wenn man auf dem Wochenmarkt beim Erzeuger direkt kauft, weiß man ja nicht so wirklich, wie seine Anbaumethoden sind. Eine ganz wichtige Frage in dieser Hinsicht wäre, was er für die Bodengesundheit tut. Wenn in der Antwort das Wort Bodenorganismen gar nicht vorkommt, dann sollte man schon sehr kritisch sein.

Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit die Qualität der Lebensmittel im Ansatz zu kontrollieren und die möchten wir hier vorstellen für alle die, denen es wichtig ist, was sie essen.

Das beste Messinstrument ist unser Geschmack

Unser Geschmack ist eigentlich das beste Messinstrument für den Nährstoffgehalt und die Gesundheit der Nahrung. Oft gilt es aber ihn nochmal für diese Aufgabe zu schulen. Jüngere Menschen können oft gar nicht wissen, wie wirklich gesundes Obst oder Gemüse schmeckt, weil sie es noch nie gegessen haben. Ältere werden an ihre Jugend erinnert, wenn sie nochmal wirklich gesunde Lebensmittel zu sich nehmen: „Wie früher bei der Oma…“.

Es gibt ein Hilfsmittel unseren Geschmack wieder zu eichen, damit man nach einiger Zeit gar kein Instrument mehr braucht und sich auf seine eigenen Sinne verlassen kann:

Das Refraktometer

Ein Refraktometer ist ein Messinstrument zur Bestimmung der Dichte einer Flüssigkeit. Im Weinbau kennt man es zur Bestimmung der Öchslegrade, auch der Zucker- bzw. eher der Wassergehalt vom Honig kann damit kontrolliert werden oder in der Medizin z.B. die Dichte von Urin.

Die Bedienung ist denkbar einfach. Man gibt 2-3 Tropfen Flüssigkeit aus der Tomate in unserem Fall auf dem sogenannten Hauptprisma, schließt dann das Deckglas und kann den Brixwert mit der Skala ablesen.

An der Trennlinie von blau zu weiß kann man den Brixwert ablesen.

Es gibt Refraktometer mit einem Brixwert-Bereich von 0 bis 18. Die eignen sich noch besser für unsere Zwecke. Auf die Skala muss man beim Einkauf achten. Die gibt es – je nach Verwendung – nämlich in ganz unterschiedlichen Maßen. Ein Refraktometer liegt beim Preis von um die 20 Euro, ist also erschwinglich.

Warum soll eine Tomate eine 7 sein?

Ab einem Brixwert von 6 schmeckt eine Tomate erst nach Tomate. Daher sollte sie mindestens eine 7 sein. Bei Tomaten mit einem Brixwert von 12 erlebt man eine Geschmacksexplosion im Mund! Das macht dann wirklich Spaß und dann kann man auch sicher sein, dass man damit ein wirklich gesundes Lebensmittel zu sich nimmt (sofern es nicht mit Giften belastet ist; darüber gibt der Brixwert leider keine Auskunft).

Wir haben das ganze letzte Jahr Tomaten mit dem Refraktometer getestet und geschmeckt. Inzwischen ist unser Geschmack schon so gut, dass wir in Tomaten die Brixwerte ohne Hilfsmittel bestimmen können. Aus dem Garten hatten wir schon Tomaten mit dem Wert von 12.

Bei gekauften Tomaten kann es ziemlich enttäuschend sein. Die meisten Wert liegen zwischen 3 und 5, Ausnahmen sind wirklich selten, auch bei Bioware. Viel Spaß also beim Testen.

Warum eine Tomate ein 7 sein sollte, Teil 2:

Warum ein hoher Brixwert gut ist und welche Werte für die unterschiedlichen Obst- und Gemüsearten gelten betrachten wir in 2.Teil unserer kleinen Serie. Außerdem zeigen wir wie man Gemüse untersucht, die nicht so saftig sind, dass man einfach einen Tropfen ausdrücken kann.  Hier also zu Teil 2.

Teilen Sie diesen Artikel gerne mit allen, die das interessieren können. Außerdem können Sie natürlich gerne auch Ihre Erfahrungen hier teilen. Was gab es für Werte bei den Tests? Wie schmeckten die Tomaten?