Diese Woche begann der Zug der Herde über die Weiden. Wir haben dem Gras etwas Vorsprung gelassen, bevor wir die Herde losschickten. Jetzt startet unser Abenteuer die Herde so zu führen, dass wir am Ende des Sommers richtig viel Futter auf der Weide haben.

Vorsprung für die Weide

Pflanzen werden überweidet, wenn nach einer Ruheperiode die Tiere zu schnell zum Abfressen kommen. Daher haben wir abgewartet, bis die Gräser einen guten Vorsprung hatten bevor wird den Zug der Herde über die Weiden starten. Der Wiesenfuchsschwanz hat schon Ähren geschoben.

Die Gräser hatten also bei der schönen Witterung Zeit ihre Energiereserven aufzufüllen. Wir starten da, wo das Futter am weitesten ist. Nach dem letzten Frost im ersten Aprildrittel und dem guten Regen geht das Wachstum jetzt richtig los.

Schnelles Wachstum schneller Zug der Herde

Jetzt im Frühling wächst das Gras schnell. Das heißt auch, dass die Herde schnell zieht. Eigentlich sollen die Kühe das oberste Drittel der Weide abfressen um das Gras so lange wie möglich im vegetativen Stadium zu halten. Dafür gilt es jetzt wieder ein Auge zu entwickeln. Und das ist wirklich die größte Herausforderung. Hier ist ein Video wie es aussieht. Da ist das Gras eigentlich recht kurz. Weil es jetzt so schnell wächst ist das nicht so schlimm, aber wir werden die Herde jetzt beschleunigen, um noch mehr Gras übrig zu haben, wenn sie auf ein neues Stück geht.

Die ersten Kälber werden geboren

Jetzt ist bei uns auch die Zeit, in der die Kälber geboren werden. Sie kommen also dann auf die Welt, wenn es schon etwas wärmer ist, wenn das Gras wächst und sie eine saubere Umgebung vorfinden. Die Kühe hatten Zeit sich an das Gras zu gewöhnen und können jetzt alle Energie in die Milchproduktion für die Kälber stecken.

Damit wird auch mit den Geburten versucht die Natur nachzuahmen. Eine Managementfrage ist dann auch auf welcher Weide die Herde ist, wenn die Kälber geboren werden. Denn dann möchte man die Tiere natürlich im Blick haben.

Erholungszeit

Beim Zug der Herde über die Weide ist die Erholungszeit für das Gras entscheidend. Jetzt um diese Jahreszeit sind das in etwa 3 Wochen bis das Gras wieder so nachgewachsen ist, dass es erneut beweidet werden kann. Wichtig ist dabei, dass man seine Entscheidungen jedoch immer abhängig von dem macht, was man wirklich vorfindet und nie „nach Rezept“ vorgeht. Wir entscheiden also mit jedem Umtrieb neu. Im ganzheitlichen Management wird immer angenommen, dass die Entscheidungen falsch sind. Wir gucken also jetzt auf Auswirkungen auf die Ökosystemprozesse. Besonders wichtig ist uns, dass kein kahler Boden zu sehen ist. Denn das ist nachteilig für alle 4 Ökosystemprozesse.

Immer weiter lernen

Um die Natur immer besser verstehen zu lernen, machen wir kleine Versuche so wie oben im Video mit den unterschiedlichen Besatzdichten. Dann können wir sehen was für Auswirkungen das hat. Das Lernen hört also nie auf! Der Zug der Herde über die Weiden ist spannend mit immer neuen Lernmöglichkeiten und Erfahrungen. Und es macht einfach Spaß, wenn man den Aufwuchs sieht und merkt wie der Boden immer lockerer wird!