Die Vorteile ganzheitlichen Managements sind noch lange grünes Gras bei Trockenheit und ein gutes Gefühl, weil die Weiden im Voraus geplant werden, man also genau weiß, wie lange noch Futter da ist. Ganzheitliches Management sorgt dafür, dass unsere Lebensqualität – gerade in der Trockenheit – sehr gestiegen ist.
Extreme Trockenheit 2018
In diesem Jahr herrscht eine extreme Trockenheit. Da es eher so aussieht als würde das jetzt die Regel statt dass es eine Ausnahme ist, ist es wichtig, dass man sich gut auf solche extremen Bedingungen vorbereitet. Ganzheitliches Management ist eine gute Hilfe dazu:
Wir mussten lernen zu „verschwenden“
Ganzheitliches Management bedeutet, dass man lernt mit der Natur zu arbeiten. Die Herausforderung dabei ist, dass man so ziemlich alles anders macht als dass, was eigentlich in der Landwirtschaft gelehrt wird. Wir machen das jetzt im zweiten Jahr. Im ersten haben wir auch noch den Fehler gemacht, dass wir alles ordentlich abgeweidet bzw. gemäht haben.
Erst im zweiten Jahr haben wir es wirklich verstanden, was es bedeutet: Die Hälfte für die Mikroorganismen und die Hälfte für die Kühe. Wir haben also gut „verschwendet“. Verschwenden ist es ja nicht wirklich. Das Gras wird eben von den Kühen zu einem großen Teil in den Boden getreten. Das hat den großen Vorteil, dass damit der Boden gut bedeckt ist, sich nicht so aufheizt und das wenige Wasser auch nicht so schnell verdunsten lässt.
Ein reicher Lohn
Den Lohn dieses Umdenkens können wir diesen Sommer schon genießen. Der wenige Regen, den es ja immer noch gab, hat so ausgereicht, dass das Gras noch grün ist und etwas gewachsen ist. Auch der Tau ist ja noch da. Aber eben nur, wenn genügend grünes Gras da ist und nicht alles ganz kurz abgeweidet ist. Es ist fast unvorstellbar. Wir hätten es auch nicht für möglich gehalten, dass man schon so schnell eine Veränderung sieht. Aber es schon überwältigend! Ganzheitliches Management hat im wahrsten Sinne des Wortes unser Leben verändert.
Ein nächstes Seminar zum ganzheitlichen Management
gibt es bei uns vom 26.März bis 3.April 2020. Sheila und Christopher Cooke vom Savory Institut werden zu uns kommen und die Grundlagen und auch die aufbauenden Kurse unterrichten. Mehr Infos wird es bald dazu geben.
Vom 17. bis 19.7.2020 wird das erste Seminar bei uns auf Deutsch geben.
Erstaunlich, dass es so etwas in der Eifel gibt. Ich hatte in der Vulkaneifel seit ich 2016 https://www.freizahn.de/2016/08/ganzheitliches-weidemanagement/ verfasst habe, mehrfach vergeblich versucht jemanden zu finden, mit dem ich u.a. dieses Konzept umsetzen könnte.
Was mich derzeit besonders interessiert ist wieweit sich das Bodenleben durch das Weidemanagement verändert und wie man das Bodenleben durch strategisch gezielten Einsatz von Kompost und aus Kompost hergestellten Tees und Extrakten mit Hilfe des Weidmanagements optimieren kann. Meines Erachtens sorgt das Weidemanagement nicht nur für Wasser und Nahrung für das Bodenleben. Vielmehr dienen die Rinder auch als Transportmittel und als Werkzeug zur Innokulation von Mikroorganismen. Wenn man weiß was dem Boden an Mikroorganismen fehlt, sollte man diese gezielt per Kompost vermehren und von den Rindern verteilen lassen können.
Ich würde gerne einmal einige Bodenproben bei Ihnen nehmen und mit dem Mikroskop untersuchen. Im Sommer habe ich die Onlinekurse von Elaine Ingham absolviert und jetzt habe ich mich in das „Soil Foodweb Consultant Training Program“ eingeschrieben ( https://www.soilfoodweb.com/p/classes-and-training ).
Gerne, Herr Becker. Wir können uns die Böden gemeinsam ansehen. Ich habe auch den Kurs besucht und liebe es die Mikroorganismen zu untersuchen.
Kann ich auch ohne Kurs meine Böden, meinen Komposttee, etc. mikroskopisch untersuchen? Nach diesem Jahr ist leider das Geld an allen Ecken leider knapp und einen Onlinekurs für 5-6000 $ kann ich mir (leider) derzeit nicht leisten, auch wenn mich das brennend interessieren würde! Wir machen jetzt im 4. Jahr Komposttee, fangen jetzt endlich mit eigenem Wurmkompost an, aber ich ich habe halt aktuell keine Kontrollmöglichkeit. Eigentlich ist nur das Mikroskop dazu geeignet oder? Wir reden ja von Biologie, und die ist zum großen Teil eben nicht für das menschliche Auge sichtbar.
Liebe Grüße aus Hohenlohe
Michael Reber
Vielleicht können wir mal hier auf dem Scheuerhof einen „Komposttag“ machen und dann auch mitgebrachte Proben untersuchen…