Unser erstes Permakulturjahr auf dem Scheuerhof neigt sich dem Ende zu, es wird Zeit für einen Jahresrückblick. Das Jahr war auf jeden Fall arbeits-, lehrreich und spannend.

Die Glanrinder:

Wir haben unsere ersten Erfahrungen in ganzheitlichem Weidemanagement gemacht. Dabei ist das Ziel, dass aus Sonnenenergie Fleisch gewonnen wird. Im besten Fall braucht dann kein Heu gefüttert zu werden, weil die Tiere sich selber ihr Futter ernten. Es wird also kein Diesel verbraucht. Wir haben gelernt wie wir dazu den Wasser-, den Nährstoff- und den Energiezyklus verbessern können, um das in absehbarer Zeit zu erreichen.

In diesem Jahr ging es noch nicht. Der anhaltende Regen im Dezember führte bei noch nicht optimalem Wasserzyklus dazu, dass die Weiden sehr vermatschten. Daher kam die Herde Anfang Dezember in den Stall. Sobald es draußen etwas abtrocknet, können die Tiere aber wieder raus, denn Futter gibt es draußen noch reichlich.

Acht von unseren zehn Glanrindkälbchen waren Kuhkälber. Das passt gut, weil die Herde ja noch wachsen soll. Der Nachteil daran ist, dass es in nächster Zeit noch nicht so viel Glanrindfleisch geben kann. Aber alleine die Tatsache, dass ein ganzheitliches Weidemanagement betrieben wird, macht das Fleisch der Tiere zu etwas Besonderem, selbst wenn es keine Glanrinder sind. Das bekamen wir auch als Feedback von den Kunden. Durch die Verbesserung des Mineralzyklus auf der Weide wird auch das Fleisch zukünftig immer besser. Es ist spannend zu lernen, dass die Mineralien, die der Boden braucht auch für die Tiere wichtig sind und umgekehrt.

Dadurch, dass kein Kunstdünger gestreut wird, sind viel mehr Mineralstoffe für die Pflanzen und damit auch für die Rinder verfügbar. Im nächsten Jahr ist geplant, dass Hühner den Kühen folgen. Auch das hat viele positive Auswirkungen auf den gesamten Kreislauf.

Glanrind Sunny noch ganz klein

Glanrind-Kälbchen Sunny noch ganz klein

Die Waldweide:

Wir haben in diesem Jahr fast 100 Bäume und Sträucher gepflanzt. Damit wird die Artenvielfalt erhöht, was auch dem Mineralstoffzyklus und den Tieren zugutekommt. Da, wo andere Hecken entfernen, um produktiv wirtschaften zu können, pflanzen wir sie wieder an, weil wir Lebensräume für unterschiedliche Pflanzen und Tierarten bieten wollen. Denn das Ziel in der Permakultur ist es mit der Natur zu arbeiten. Und Artenvielfalt sowohl im Tier- als auch im Pflanzenreich, ist ein wichtiger Aspekt.

Der Waldgarten:

Auch hier konnten wir unsere ersten Erfahrungen sammeln. Es wurden noch zusätzliche Obstbäume und –sträucher gepflanzt. Auch jetzt im Dezember können wir uns noch aus dem Garten ernähren.  Es gibt noch Mangold, Grünkohl, Wirsing, Rosenkohl, Topinambur und im Gewächshaus auch bald wieder Salat. Für grüne Smothies finden sich noch allerhand Blätter. Es ergaben sich schon Ideen fürs nächste Jahr. Besonders im Bereich mehrjährige Gemüse soll sich hier noch einiges tun.

Delikatessen vom Scheuerhof:

Mit unserem Fleisch, aber ganz besonders mit der Salami, den Rohessern und auch dem Schinken, gab es in diesem Jahr schon einige Delikatessen. Alles besteht aus 100% Rindfleisch von Weiderindern und ist ohne Nitrate, Phosphate oder andere chemische Zusätze zubereitet, sondern nur mit Salz und natürlichen Gewürzen.

Wir hoffen im nächsten Jahr noch mehr dazu anbieten zu können für alle die, die bewusst auf gesunde und hochwertige Ernährung achten.

Zum Schluss bleibt uns nur noch uns bei allen Kunden und allen, die unser Projekt mit guten Wünschen begleitet haben zu bedanken. Es tut gut geistige Unterstützung zu haben, wenn man neue Wege geht.

Im neuen Jahr wollen wir euch viel häufiger auf dem Laufenden halten. Denn vielleicht ist ja der ein oder andere, der in den unterschiedlichen Bereichen mit uns lernen will. Es bleibt spannend!