30 Liter Regen in 2 Frühlingsmonaten, die einen von den Temperaturen eher schon an Sommer erinnern lassen – die Trockenheit macht uns zu schaffen. Ohne das Ganzheitliche Weidemanagement wären wir fast schon da, dass wir bald an das Zufüttern von Heu denken müssten. In diesem Artikel wollen wir zeigen, warum wir noch ganz entspannt sein können.

Denn das Ganzheitliche Management hilft uns in der Trockenheit.

Einer der Hauptunterschiede des Ganzheitlichen Weidemanagements im Vergleich zu anderen Beweidungsformen ist, dass nicht das Füttern der Tiere im Vordergrund steht, sondern der Aufbau einer zukünftigen Ressourcenbasis. Es geht darum, die Weide und die Landschaft allgemein so zu verbessern, dass sie und auch in 500 Jahren noch eine gute Lebensgrundlage sein kann. Die Herde ist dazu das Werkzeug.

Und die Herde ist das beste Werkzeug für diese Aufgabe, was man sich vorstellen kann. Eigentlich ist das auch logisch, denn die Weide und die Grasfresser haben sich seit vielen Millionen Jahren gemeinsam entwickelt. Sie haben gemeinsam mit die fruchtbarsten Böden der Welt aufgebaut. Und genau da knüpfen wir wieder an.

Der Weideplan

Die Natur ist sehr komplex. Das können wir mit unserem Verstand nur schwer erfassen. Allan Savory, der Begründer des Ganzheitlichen Managements, hat daher den Weideplan entwickelt, der uns hilft die Komplexität zu überblicken.

Die Herde zieht über die Weiden, wie es eine wilde Herde machen würde. Sie bleibt nicht lange an einem Platz. Die Tiere fressen auch nicht alles blank ab, weil sie vorher schon weiterziehen. Und genau darin liegt unser Vorteil in der Trockenheit. Es bleibt viel Futter stehen oder wird platt getreten (früher hätten wir das Verschwendung genannt), was uns aber jetzt in der Trockenheit hilft. Die Ökosystemprozesse werden verbessert. Der Boden bleibt bedeckt. Wenn es regnet, wird das Wasser aufgenommen und fließt nicht übererdig ab. Dabei helfen auch die Bodenorganismen, die durch die Pflanzen auch noch gut versorgt werden, wenn die Herde weitergezogen ist. Im Gegensatz dazu leiden die Bodenorganismen, wenn die Fläche kahl geweidet oder gemäht wurde.

Planen in der Trockenheit

Wir haben den offenen und den geschlossenen Weideplan. Der offene wird verwendet solange es wächst, normalerweise also von Frühling bis Herbst. Der geschlossene Weideplan startet dann in der Nichtwachstumszeit, normalerweise also im Winter. Eigentlich ist das Ziel mit dem offenen Weideplan Futter wachsen zu lassen, was man dann in der Nichtwachstumszeit verbrauchen kann.

Die Trockenheit bringt uns auch eine Nichtwachstumszeit. Der Weideplan wird also jetzt geschlossen. Da wir nicht wissen, wann es wieder anfängt zu wachsen und da wir immer genug Puffer haben wollen, planen wir ab jetzt für 3 Monate. In vielen Planungschritten wird der Weideplan erstellt, mit dem das Futter, was jetzt steht, für die nächsten 3 Monate aufgeteilt wird. Bei uns bedeutet das, dass die Herde zweimal über die Flächen zieht.

 

 

Das geht natürlich nur, weil wir im Vorfeld schon mit der Herde die Weide haben wachsen lassen. Wir haben also genug Futter stehen, was nach herkömmlichen Weidesystemen schon gar nicht mehr der Fall wäre.

Alles im Kontext

Im Ganzheitlichen Management erstellt man sich einen Ganzheitlichen Kontext. Das ist wie das Ziel, auf dass man mit seinen Entscheidungen hinarbeitet. Im Hinblick auf diesen Kontext gilt es immer seine Entscheidungen zu überprüfen. Es geht also nie um Rezepte.

So können auch die Entscheidungen in der Trockenheit ganz unterschiedlich ausfallen. Nur das Verbessern der Ökosystemprozesse steht immer im Vordergrund. Man könnte die Herde auch jetzt stoppen und zufüttern. Das kostet das Heu, kann aber die Ökosystemprozesse noch viel deutlicher verbessern. Das gilt es also abzuwägen und anhand des Ganzheitlichen Kontextes zu entscheiden.

Wir können also mit dem was draußen steht die Tiere noch 3 Monate versorgen und arbeiten gleichzeitig daran, dass jeder Tropfen Regen der fällt, so effektiv wie möglich genutzt werden kann durch genügend Bodenbedeckung und gut arbeitende Bodenorganismen.

 

 

Es ist ein sehr entspannendes Gefühl, wenn man weiß: Das Ganzheitliche Management hilft uns in der Trockenheit.

Am 3.Juni gibt es ein kostenloses Webinar zu diesem Thema und am 6.Juni startet unser neuer Kurs zum Ganzheitlichen Weidemanagement.

Hier geht es zum WEBINAR.