Anfangs habe ich die Zäune fürs ganzheitliche Weidemanagement alleine gestellt. Inzwischen ist es gar keine Frage, dass wir das zu zweit machen. Und das größte überzeugende Argument war, dass sich deutlich mehr Gras ohne Düngung und Nachsähen entwickelte. 

Es ist einfach unglaublich, wenn man sieht, wie sich die Weiden mit der Zeit im ganzheitlichen Management entwickeln. Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, möchte ich das hier mal darstellen:

Der Ausgangspunkt:

Moos zeigt verdichteten Boden an.

Nackter Boden hat viel mehr Nachteile als nur Ertragsverlust.

So sah es also vor Umstellung auf ganzheitliches Weidemanagement auf unseren Weiden aus. Das sieht man natürlich nur, wenn man wirklich hinguckt. Guckt man aus der Ferne sieht das alles grün aus.

Im Titelbild sieht man schön wie neues Gras in den Lücken nachwächst. Und das ohne das etwas von uns nachgesät wurde.

Monitoring

Wir haben gelernt unseren Blick zu schulen, um zu erkennen, wie es um die 4 Ökosystemprozesse bestellt ist. Mit diesem Hintergrundwissen ist nackter Boden ein wirkliches Alarmsignal.

Im Ganzheitlichen Management wird immer wieder geschaut, welche Auswirkungen Entscheidungen auf die Ökosystemprozesse haben. Das wird immer wieder geprüft. Zum einen passiert das täglich beim Bewegen der Herde. Zum anderen aber auch von Zeit zu Zeit intensiver, um es genau zu dokumentieren.

Dafür werden genaue Punkte festgelegt, auf denen man die Entwicklung des Bestandes verfolgen kann:

Nackter Boden hat sich auf diesem Quadratmeter in 1,5 Jahren von 40% auf 10% reduziert.

Ein ganz cleverer Punkt im Ganzheitlichen Management ist, dass man bei Entscheidungen immer annimmt, dass man sich irrt. Damit bleibt man achtsam und versucht immer wieder Hinweise darauf zu finden. Man bleibt auch bescheiden. Denn wir können die Natur nicht beherrschen, aber wir können von ihr lernen.

Das Lernen lohnt sich. In dem oberen Bespiel haben wir 30% mehr Ertrag. Eine solche Ertragssteigerung muss man erst mal mit anderen Mitteln schaffen. Und das Schöne ist, dass keine Kosten dafür entstehen. Denn wir bekommen in dem Fall mehr Gras ohne Düngung und Nachsähen. Außer mehr Ertrag bringt uns das Ganzheitliche Management noch viele andere Vorteile. 

Es geht anders

So lernen wir, dass es mehr Gras ohne Düngung und Nachsähen geben kann. Die Natur hat ihr System über Jahrmillionen entwickelt und perfektioniert. Wenn wir es schaffen sie möglichst nicht zu stören und das Land so zu managen, wie es von der Natur vorgesehen ist, dann bekommen wir erstaunliche Ergebnisse.

Was heißt das konkret? Die Tiere ziehen über das Weideland, wie sie es in der freien Natur auch tun würden. Große Herden bleiben nicht an einem Ort sondern ziehen. Man kennt von den großen Wildtierherden in Afrika oder auch früher von den Büffelherden in Amerika Zugstrecken von tausenden von Kilometern.

Das Gras wird also einmal stark beweidet und/oder niedergetrampelt und dann hat es Erholungszeit, weil es dauert bis die Herde wieder kommt. Das Prinzip wird im Ganzheitlichen Management nachgestellt.

Das Ergebnis ist ein dichter gesunder Grasbestand. Da die Ökosystemprozesse immer noch nicht ganz optimal laufen, wissen wir, dass wir das volle Potential längst noch nicht erreicht haben. Es bleibt also abzuwarten, was sich noch entwickelt.

Termine für Ganzheitliches Management Seminare 2020

Grundlagenkurs vom 26.3.-28.3.2020 in Zusammenarbeit mit dem Savory Hub aus England
(Kurssprache Englisch, bei Bedarf mit Übersetzung).

Grundlagenkurs vom 17.7.- 19.7.2020 in Deutsch

Aufbaukurs vom 29.3. – 3.4.2020 in Zusammenarbeit mit dem Savory Hub aus England
(Kurssprache Englisch, bei Bedarf mit Übersetzung).