Erst regnet es in 3 Monaten die Hälfte des Jahresniederschlags und dann ist es wieder trocken. Solche Wetterkapriolen scheinen immer häufiger aufzutreten. Mit Ganzheitlichem Weidemanagement ist man für diese Extreme gut gerüstet. Warum wird in diesem Artikel erklärt.

Ökosystemprozesse

Im Ganzheitlichen Weidemanagement geht es darum die Ökosystemprozesse (Wasserkreislauf, Mineralstoffkreislauf, Energiefluss und Gemeinschaftsdynamiken) immer weiter zu verbessern. Alle Managementmaßnahmen zielen auf diese Verbesserung ab. Wir haben mehrere Kriterien womit wir unseren Erfolg kontrollieren können.

Ganz charmant im Ganzheitlichen Management ist die Annahme, dass man mit einer Entscheidung falsch liegt. So lernt man von Anfang an auf Anzeichen zu achten, ob das der Fall sein könnte. Mit der Zeit entwickelt sich so ein immer besseres Verständnis für die Ökosystemprozesse.

Das hilft uns, die Weiden so zu managen, dass die Trockenheit nicht so bedrohlich ist.

Ständig bedeckter Boden

Für einen gut funktionierenden Wasserkreislauf sollte der Boden bedeckt sein. Im besten Fall ist er dabei mit lebenden Pflanzen bedeckt, im zweitbesten Fall mit Mulch. Das ist also eine Aufgabe im Ganzheitlichen Weidemanagement.

Wo noch kein Gras wächst, sollte Mulch den Boden bedecken.

Zusammenarbeit mit den Bodenorganismen

Die Bodenorganismen sind unsere wichtigen Helfer in dem System. Um sie sollten wir uns also immer gut kümmern. Da kommt der Energiefluss ins Spiel. Die Pflanzen produzieren durch die Photosynthese Zucker und geben einen großen Teil davon in den Boden ab. Unsere Aufgabe ist es also die Photosyntheseleistung so gut es geht zu unterstützen.

Dazu brauchen wir Blattmasse. Wir sollten also gerade in dieser Zeit darauf achten, dass die Tiere das Gras nicht zu kurz beweiden.

Die rechte Fläche ist bei Trockenheit zu kurz beweidet.

In dem Fall auf dem Foto war es nicht ganz so schlimm, weil die Weide in einem feuchten Tal liegt. Ein solcher Fehler in anderer Umgebung kann jedoch die Futterproduktion für das ganze Weidejahr negativ beeinflussen.

Nie tiefer als 15 cm!

Obwohl es mit Regeln im Ganzheitlichen Management immer so eine Sache ist, weil es eigentlich keine gibt, könnte man sagen, dass man nie tiefer als 15 cm beweiden sollte!

Damit hat man genügend Blattmasse, dass die Photosynthese gut funktionieren kann und damit die Bodenorganismen gut versorgt werden. Diese Grashöhe hilft auch den Boden zu beschatten, so das Wind und Sonne nicht so austrocknen.

Im Frühling ziehen wir zügig über die Weiden

Zum Wachstum anregen

Unsere Aufgabe im Ganzheitlichen Management ist es, mit der Herde das Gras zum Wachstum anzuregen und es auch mit der Herde immer höher wachsen zu lassen. Das ist aus herkömmlicher Sicht schwierig nachzuvollziehen, weil man ja so gewohnt ist abzuweiden.

Daher auch unser Motto:

Wir beweiden nicht, sondern regen zum Wachstum an!

Das Ganzheitliche Management hilft uns mit viel weniger Input viel mehr für die Natur zu tun. Außerdem sind wir damit für Wetterkapriolen gut gerüstet.

Online-Kurse

Zum Ganzheitlichen Weidemanagement und zu den Bodenorganismen gibt es bei uns Online-Kurse. So können wir dieses für die Landwirtschaft so wichtige Wissen auch in Zeiten von Corona weitergeben, bevor wieder Kurse auf dem Hof möglich sind.

ZU DEN KURSEN

Der Kurs zum Weidemanagement läuft gerade und ist daher im Moment nicht mehr im Angebot zu finden. Es besteht aber noch die Möglichkeit einzusteigen.